Die Rahmenbedingungen für die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger sind bedingt durch die Raum- und Organisationsänderungen bei der Feuerwehr Lohr aber auch auf Grund der Pandemie Einschränkungen, nicht wirklich gut. Die Feuerwehren im Landkreis haben jedoch großen Bedarf an zusätzlichen Atemschutzgeräteträgern, mehr als 45 Anmeldungen für den 28-stündigen Grundlehrgang waren mittlerweile wieder eingegangen. Vor diesem Hintergrund erarbeitete das Atemschutz-Ausbilder-Team des Landkreises eine Lösung zu einer anderen Art der Lehrgangsform. Mit 42 Teilnehmern, darunter vier jungen Frauen, startete der Lehrgang am 11. Juni. Parallel in kleinen Gruppen, wurde in den Feuerwehrhäusern Gemünden, Karlstadt, Kreuzwertheim, Oberndorf und Partenstein mit den ersten praktischen Ausbildungssegmenten begonnen. Wesentliche Teile der theoretischen Ausbildung transferierten die Fachausbilder von zuhause aus via Online Schulung in die fünf Unterrichtsräume an den Standorten, teilweise auch nachhause zu den Teilnehmern. Im Vorfeld wurde zusammen mit der Kreisfeuerwehrärztin Dr. Irene Preis ein Hygienekonzept aufgestellt, das u.a. mehrfach Corona Selbsttests beinhaltete.
Im zweiten Teil des Lehrganges, fuhren die 5 Gruppen zeitversetzt, zu weiteren praktischen Ausbildungsteilen, an das Übungshaus in Kreuzwertheim. Freundlicher Weise stellte Herr Theobald seine ehemaligen Industriegebäude an zwei vollen Samstagen zur Verfügung. Im Keller, im Erd- und Obergeschoss konnte praxisnah ausgebildet werden. Idealer Weise konnten in Teilen des Gebäudes auch in vernebelten Räumen die Menschrettung und die Vornahme von Strahlrohren geübt werden. Die Kernausbilder wurden hierbei von den Feuerwehren aus Lohr mit Tanklöschfahrzeug und aus Kreuzwertheim mit Drehleiter und Personal unterstützt.
Der abschließende Belastungstest wurde auf der Übungsanlage im Atemschutzzentrum des Landkreises Aschaffenburg, in Goldbach, auch wieder zeitversetzt mit den 5 Gruppen absolviert. Lediglich zur schriftlichen Prüfung und anschließender Zeugnisübergabe kamen alle Teilnehmer erstmalig gleichzeitig in der Festhalle in Karbach zusammen. Bürgermeister Bertram Werrlein stellte die Halle, bereits Corona-konform bestuhlt, zur Verfügung. Zur Zeugnisübergabe waren neben Standortkommandanten, einzelnen Ausbildern auch Kreisbrandrat Peter Schmidt und Kreisbrandinspektor Andreas Schmitt, gekommen. Beide bedankten sich sowohl bei den Teilnehmern als auch bei den Ausbildern für den aufgebrachten Zeitaufwand um die Zahl der Atemschutzgeräteträger im Kreis zu erhöhen.
Über den langen Zeitraum des Lehrganges von 5 Wochen, mussten leider 7 Teilnehmer aus unterschiedlichsten Gründen aussteigen. Durch Nachschulungen konnten zuletzt doch noch drei weitere AGT die Prüfung erfolgreich abschließen.
Das Fazit von Teilnehmern und Ausbildern, gute Disziplin und Bereitschaft zur Ausbildung auch unter mangelnden Rahmenbedingungen. Sehr gute Betreuung und Ausbildung an den 5 Standorten und optimale praktische Ausbildungsmöglichkeiten am Übungshaus in Kreuzwertheim. Vermittlung der Theorie via online Schulung nicht ideal. Unwirtschaftlich auf Grund der erforderlich hohen Anzahl an Ausbildern und Betreuern mit Vorbereitungen und Abstimmungen. Viele Neben- und Wartezeiten auf Grund der Fahrten zu den diversen, weit verstreuten, Ausbildungsstandorten. Dennoch froh, dass der Lehrgang auch wieder unfallfrei ablief und vor allem auch viel gelernt zu haben.
Vom Ausbilderteam wirkten mit: Thore Colhoun, Michael Feser, Patrick Geissner, Sebastian Gress, Alexander Herbert, Julian Heun, Thomas Naffin und Kai Wieprecht. Unterstützt wurden sie dabei von den Standortkommandanten Heiko Betz, Stephan Brust, Thomas Galka, Andreas Gottschalk und Andreas Schwab, jeweils mit ihren Teams vor Ort.